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Ostsee-Insel droht Verkehrskollaps – der Frust wird immer größer

Auf der Ostsee-Insel Usedom droht ein immer größer werdendes Verkehrschaos. Touristiker sind bereits alarmiert.

© IMAGO / Leo

Usedom: Woher die Insel ihren Namen hat

Nach Rügen ist Usedom die zweitgrößte Insel Deutschlands. Die Insel an der Pommerschen Bucht hat 76.500 Einwohner. Sie ist zum Großteil Deutsch, jedoch ist auch ein Teil im Osten von ihr bereits polnisch. Gelegen an der Ostsee ist sie ein absoluter Touristenmagnet.

Urlaub, Familie oder der Job ziehen viele Menschen tagtäglich auf die Ostsee-Insel Usedom. So viele, dass der Verkehr langsam, aber sicher zu einer Katastrophe wird.

Touristiker sind bereits alarmiert, da der Frust unter Urlaubern groß sei. Wer auf die Ostsee-Insel kommen möchte, muss sich einer nervenzehrenden Reise stellen. Und die dürfte wohl sogar noch schlimmer werden, wie derzeit prognostiziert wird. Und um das zu verhindern, soll nun einiges passieren.

Ostsee-Urlauber brauchen hier starke Nerven

Es sieht schlecht aus für Usedom: Bald kommt die Hauptsaison und in Sachen Verkehr wird es immer dramatischer. Nicht nur eine, sondern gleich beide Brückenzugänge nach Usedom sind baufällig und müssen repariert werden. Und das mitten zur Urlaubszeit.

Anfang September soll die Peenebrücke Wolgast repariert werden und schon im Juni drohen Vollsperrungen der Zecheriner Brücke, wie es vom Schweriner Verkehrsministerium. Es seien Notinstandsetzungen nötig, um die Fahrbahnschäden der alten Brücke wieder ins Lot zu bekommen. Denn erst 2028 soll laut „Nordkurier“ eine neue Hochbrücke die nötige Rettung bringen.

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Ostsee-Insel kaum befahrbar

Zweieinhalb Stunden würde der Weg von Usedom aufs Festland bereits dauern. Das hat der Chef der Seetel-Hotelgruppe jüngst selbst erfahren, als er von Ahlbeck nach Anklam die runde 50 Kilometer in dieser Zeit fuhr. „Der Frust ist groß. Wenn dir überhaupt wiederkommen, können wir von Glück reden“, meint er verärgert zum „Nordkurier“.

Als Touristiker sieht er neben anderen bereits eine Verkehrskatastrophe kommen. Denn die Baustellen haben noch nicht einmal ihr Ausmaß geschlagen. Er rät, parallele Baustellen zu verhindern und gewisse Arbeiten im Oktober und November vorzunehmen.

Genervte Touristen, die sich an Hoteliers auslassen und Einwohner, deren Lebensqualität stark eingeschränkt wird. Auch für Hotelmitarbeiter wird die Fahrt von und nach Usedom schwer. Vizelandrat von Vorpommern-Greifswald Jörg Hasselmann wisse um die Probleme und werde bei dem Tourismus-Ansturm nachdenklich.

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Ostsee: Swinemünde-Tunnel als Lösung?

Es seien weitere Großbauprojekte im Tourismus-Sektor auf der Insel geplant, allerdings unter der Verantwortung der Kommunen. Hasselmann setzt auf Fahrradtourismus zur Entlastung. „Die Verkehrssituation passt nicht mehr zur Anzahl der Touristen“, meint er.

Im September eröffnet der Swinemünde-Tunnel. Allerdings gibt es auch hier einen Haken: Die Autos kommen am Kreisel in Ahlbeck an – ein Kreisel, der bereits überlastet ist. Den Touristikern fehlt eine langfristige und für alle transparente Planung. Und die müsse von der Landespolitik kommen.


Noch mehr aus dem Norden:


In der kommenden Woche soll ein Austausch mit Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) stattfinden, bei dem die Notwendigkeit der anstehenden Bauarbeiten diskutiert werden sollen. Möglicherweise könnten Ampelschaltungen oder andere zu findende Lösungen einen fließenden Verkehr schaffen…