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Rügen: Wütende Einwohner reagieren DEUTLICH! „Was dort passiert, ist schrecklich“

Rügen: Wütende Einwohner reagieren DEUTLICH! „Was dort passiert, ist schrecklich“

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© imago images

Rügen: 5 Fakten über die größte deutsche Insel

Die Insel Rügen ist für viele Ostsee-Urlauber ein beliebtes Reiseziel und kann als touristische Hochburg bezeichnet werden. Grund dafür sind die feinsandigen Strände und das große Gast- und Kulturangebot. Wir verraten euch fünf Dinge, über die malerische Insel in Mecklenburg-Vorpommern, die Du vielleicht noch nicht wusstest.

Die Einwohner auf Rügen haben offenbar genug. Sie wollen die Entwicklungen auf der Insel nicht mehr hinnehmen.

Gemeint sind Projekte wie das „Baltic Island Eco Resort“. Die Kritik daran ist mindestens genauso groß, wie das Millionen-Bauvorhaben an sich (>> hier mehr dazu). Aus diesem Grund haben sie eine Initiative gegründet, die sich gegen touristische Großprojekte auf Rügen einsetzt und unter anderem eine Obergrenze bei den touristischen Betten fordert.

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Rügen: Bewegung fordert mehr Mitbestimmungsrecht

Die Bewegung mit dem Titel „Für ein lebenswertes Rügen“ will, dass die Einwohner künftig bei Bauprojekten mehr direktes Mitbestimmungsrecht haben. Außerdem fordert sie einen Stopp von Großprojekten sowie ein eigenes Verkehrskonzept für die Insel, um den Verkehr zu verringern.

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Das ist Rügen:

  • Rügen ist eine Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
  • sie ist die flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
  • Etwa 77.000 Menschen leben hier
  • Rügen ist zehnmal größer als Sylt
  • Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
  • Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete

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Doch das ist noch nicht alles. Tourismus-Unternehmen sollen eine Naturschutzabgabe für Pflanze, Tier und Mensch zahlen. Außerdem soll eine Obergrenze des zulässigen Wasserverbrauchs gesetzt werden. Eine erste Veranstaltung der Initiative fand bereits großen Anklang.

Großes Interesse an der Initiative auf Rügen

So kamen am vergangenen Sonntag, den 27. Juni, rund 100 Interessierte zu einem ersten Treffen, darunter Bundestagsabgeordnete Kerstin Kassner (Linke) und Heiko Miraß (SPD). Auch der Nabu war vor Ort.

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Möglich, dass sich in der Initiative künftig mehrere Bürgerinitiativen der Insel zusammenfinden. Sowohl der Verein Insula Rugia wie auch Menschen aus Promoisel, wo eine Hotel-Anlage für Pflegebedürftige und Angehörige entstehen soll, nahmen an der Veranstaltung teil. Auch die Bewegung „Für ein lebenswertes Hiddensee“ zeigte Interesse.

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Daten und Fakten zu Mecklenburg-Vorpommern:

  • Mecklenburg-Vorpommern ist das am dünnsten besiedelte deutsche Bundesland
  • 1,6 Millionen Menschen leben in Mecklenburg-Vorpommern
  • Mecklenburg-Vorpommern zählt insgesamt 337 Kilometer Außenküste
  • Mit Heiligendamm hat Mecklenburg-Vorpommern den ältesten Seebadeort Deutschlands (gegründet 1793)
  • In Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, leben 96.000 Menschen
  • Rostock ist mit über 208.000 Einwohnern die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern
  • Rügen, die größte Insel Deutschlands, gehört zu Mecklenburg-Vorpommern

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Kritik an Mega-Projekt für Urlaub auf Rügen

Natürlich war bei dem Treffen auch das Ressort am Bug in Dranske ein Thema. „Was dort passiert, ist schrecklich“, sagte Bernd Elgeti von der Initiative „Für ein lebenswertes Göhren“ laut „Ostsee-Zeitung“.

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Er wunderte sich darüber, dass keine Umweltorganisation „auch nur einen Pups“ gesagt habe, als die Planungen vor 20 Jahren festgelegt wurden. Landtagskandidat Heiko Miraß (SPD) meinte: „Hinsichtlich des Bug bin ich sehr skeptisch, ob die Planungsgrundlage heute noch tragfähig ist“.

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Rügen: Kann das Bauvorhaben am Bug verhindert werden?

Doch kann das Großprojekt wirklich noch verhindert werden? Landtagskandidat Dirk Niehaus von den Grünen brachte die Idee eines Raumordnungsverfahrens ins Spiel.

Seiner Ansicht nach könnten entweder der Kreistag Vorpommern-Rügen das Verkehrsministerium beauftragen, ein neues Raumordnungsverfahren zu prüfen oder eine zugelassene Naturschutzbehörde. So könnte das Projekt in jedem Fall zeitlich verzögert werden.

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Nichtsdestotrotz appellierten sowohl Miraß wie auch Niehaus dafür, dass die Menschen auf Rügen nicht nur gegen etwas sein sollten, sondern auch immer einen konstruktiven Gegenvorschlag einbringen. Schließlich lebt die Insel auch davon, dass viele Menschen dort jedes Jahr Urlaub machen (mk)