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Usedom: Forscher durchsuchen Aktentasche von 1940 – ihr Inhalt ist eine Sensation

Usedom: Forscher durchsuchen Aktentasche von 1940 – ihr Inhalt ist eine Sensation

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Geschichtsforscher in Swinemünde untersuchen geheime Dokumente aus dem zweiten Weltkrieg (Symbolbild). Foto: imago images/Leo/IMAGO / Christian Grube und IMAGO / Stefan Hässler

Geschichte lebt ja bekanntlich. Vor allem, wenn Zeitzeugen ihre vergangenen Erlebnisse erzählen. So berichtete beispielsweise ein 95-jähriger Überlebender von einer Tragödie während des zweiten Weltkrieges (MOIN.DE berichtete). Nun wurden geheime Dokumente aus genau dieser Zeit auf Usedom gefunden.

Das Küstenverteidigungsmuseum in Swinemünde auf Usedom soll diese nun entschlüsseln.

Usedom: Notizen aus 1940 gelangen ans Licht

Gefunden wurden die Notizen in einer Aktentasche mit dem Siegel der Mitarbeiter der Marine-Flak-Abteilung 249. Erstellt hat sie Unteroffizier Alois Rohner (Die „Ostsee-Zeitung“ berichtet).

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Das ist Usedom:

  • Insel in der Ostsee
  • Befindet sich im äußersten Nordosten von Deutschland
  • Die Insel hat zwei Grenzübergänge nach Polen
  • Usedom ist die zweitgrößte Insel Deutschlands
  • Bekannte Ostseebäder sind Zinnowitz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck
  • Auf Usedom gibt es einen Flughafen, dieser ist bei Garz gelegen
  • Die größte Stadt auf der Insel ist Swinemünde (Polnische Seite)

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Dieser absolvierte 1940 eine Lehre an der Zweigstelle Zempin der Marine-Flugabwehrschule Swinemünde:

„In Swinemünde wurden Küstenartilleristen, die Radarbedienung, U-Boot-Besatzungen, Flugabwehrbatterien und andere Spezialgebiete geschult“, erklärt Piotr Piwowarczyk, Direktor des Küstenverteidigungsmuseums, der „OZ“.

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„Offiziell gab es sieben Schulen, aber es gab auch Unterabteilungen. Auch in Wollin wurde die Bedienung von Flugabwehrscheinwerfern geschult. Die Inseln Usedom und Wollin waren die perfekte Basis für die Kriegsmarine “, so Piwowarczyk weiter.

Usedom: Museum in Swinemünde untersucht die Unterlagen

Aber was befinden sich nun in den Plänen?

Die Notizen umfassen handgefertigte Farbkopien von Plänen zu Kanonen, aber auch Grundlagen der Kampftaktik gegen den Feind.

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Zusätzlich geschützt waren die geheimen Informationen durch eine Versiegelung. Nach jedem Gebrauch dieser Unterlagen, wurden diese nochmals versiegelt.

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In Zempin belegte Rohner übrigens einen Spezialkurs für die Wartung von Küstenartellieriegeschützen.

Usedom: Geschichtsforscher hoffen auf weitere interessante Fakten

Besonders nützlich sind die Unterlagen aber für die Geschichtsforschung selbst. Die Unterlagen stellen für die Museumsforscher nämlich die ersten Materialien im Zusammenhang mit der Schule in Zempin dar.

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Als nächstes wird versucht heraus zu finden, wo die Dokumente aufbewahrt wurden und was der restliche Inhalt der Dokumente ergibt. Vielleicht stößt das Museum dabei dann noch auf das ein oder andere interessante Detail. (pag)