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Camping: Verrückter Trend! Küste wird zum Hot-Spot – obwohl es klirrend kalt ist

Camping: Verrückter Trend! Küste wird zum Hot-Spot – obwohl es klirrend kalt ist

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© picture alliance / dpa | Ingo Wagner und IMAGO / Shotshop

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Ausspannen direkt am Meer – Camping wird immer beliebter. Urlaub abseits von Hotels und Touristen-Hot-Spots erfährt nun einen Trend, der seit Ausbruch der Corona-Pandemie erheblich zugenommen hat.

Camping wird auch im Winter immer beliebter – bei klirrender Kälte fahren die Menschen mit Wohnmobil und Camper los. Ein Urlaubs-Vergnügen im Fahrwasser von Corona oder doch mehr?

Camping: Winterurlaub an der Wasserkante

Wintercamping lohne sich auch ohne Schnee, finden Wolfgang und Angelika Knoke. Aus ihrem Wohnmobil, nur wenige Meter von der Wasserkante entfernt im Hafen von Neuharlingersiel geparkt, lässt sich im Dunst die Nordseeinsel Spiekeroog erahnen. Das Thermometer zeigt vier Grad – für Ostfriesland winterliche Verhältnisse.

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Die Gasflasche an Bord versorge die Heizung für mehrere Tage. Absolut genug, sagt Wolfgang Knoke. Die ein oder andere Reparatur falle zwar an, denn ihr Wohnmobil hat bereits 240.000 Kilometern auf dem Buckel, doch das sei kein Problem, sagt er. „Das Meiste kann ich selbst reparieren.“

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Camping-Urlaub angesagt wie nie – das steckt dahinter:

  • Der Begriff Camping umfasst eine sehr breite Spanne von Aktivitäten. Ihnen allen ist gemeinsam, nicht in Gebäuden zu übernachten, sondern in der Natur.
  • Die Urlauber schlafen in Zelten, Hängematten, Wohnwagen oder Wohnmobilen, in Dachzelten oder ausgebauten Vans. Wird in Zelten gecampt, so spricht man auch von Zelten.
  • Camping wurde Anfang des 20. Jahrhunderts populär und ist mittlerweile eine weitverbreitete Urlaubs- und Reiseform.
  • Besonders beliebt bei den Deutschen für einem Campingurlaub ist das eigene Land, gefolgt von den wärmeren Mittelmeerländern Italien und Frankreich.
  • 2020 gab es in Deutschland 2.862 Campingplätze mit einer Anzahl von etwa 209.000 Stellplätzen.

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Laut dem Bundesverband Campingwirtschaft lag Wintercamping schon vor der Corona-Pandemie im Trend. Rund 50 Prozent mehr Camping-Übernachtungen als zehn Jahre zuvor gab es im Februar letzten Jahres. Für die meisten Wintercamper die Ruhe gegenüber dem Sommer und die Möglichkeit, Natur im Winter erleben zu können im Vordergrund.

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Christian Mayer, Professor an der Fakultät Tourismus-Management der Hochschule Kempten, sieht einige Nachteile in dem alternativen Urlaubsvergnügen, wie das ausharren auf engem Raum bei Kälte und die fehlende Möglichkeit, Wäsche an der Luft zu trocknen. Zum anderen seien längst nicht alle Campingplätze voll auf Winter-Camper eingerichtet.

Trotzdem scheint es einen klaren Trend zu geben, wie Jonas Hinrichs von der Dachmarkenorganisation „Die Nordsee“ bestätigt. Die Entwicklung zum Wintercampen sei stark befeuert durch die Corona-Pandemie, in der ohnehin viele das individuelle Reisen innerhalb Deutschlands für sich entdeckt hätten. „Viele Urlauber mögen gerade das Reizklima an der Nordsee, was gut für die Gesundheit ist, und wollen einfach rauskommen“, sagt er.

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Einen Zusammenhang von Angebot und Nachfrage in Sachen Wintercamping sieht auch Wiebke Leverenz von der Ostfriesland Tourismus GmbH. Doch viele Kommunen hätten das Interesse der Winterurlauber bemerkt und schafften nun extra Stellplätze besonders für Wohnmobilisten und Bullifahrer. „Da ist ganz viel Bewegung in der Region“, meint Leverenz. Diese Plätze würden besonders im Sommer gebraucht – aber zunehmend auch im Winter genutzt.

So bleibt Camping in der Winterzeit wohl auch weiterhin ein Thema, das viele in den Bann zieht – so wie die Knokes an der Nordsee. (wip mit dpa)