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Hamburg: Als er von der Katastrophe erfuhr, handelte dieser Mann sofort – „Schwer vorstellbar“

Hamburg: Als er von der Katastrophe erfuhr, handelte dieser Mann sofort – „Schwer vorstellbar“

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Dieser Mann holte Hilfe aus Hamburg, als er vom schwere Erdbeben in Kroatien erfuhr. Foto: imago images/Pixsell & privat

Bald wird ein Rettungswagen aus Hamburg in Kroatien im Einsatz sein, in der Gespanschaft Sisak-Molsavina, südlich der Hauptstadt Zagreb. Dort, wo Ende Dezember die Erde bebte. Die Richterskala zeigte eine Stärke von 6,4 an. Sieben Menschen kamen unmittelbar als Folge des schweren Erdbebens ums Leben, ein weiteres Opfer folgte wenige Tage danach während der Aufräumarbeiten.

„In einem Schreiben an die Hamburger Senatskanzlei habe ich über das Erbeben und die entstandenen Schäden sowie die Notlage der Menschen vor Ort berichtet“, sagt Kristijan Tušek, Generalkonsul der Republik Kroatien MOIN.DE. Tušek handelte sofort. Und auch Senatskanzlei und Innenbehörde handelten sofort und ließen Tušek eine Liste mit möglichen Hilfsgütern wie Wohnzelten zukommen. So kam es zum Hilfskonvoi von Hamburg in die betroffenen Gebiete in Kroatien – wo die Erde immer noch nachbebt.

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Hamburg: „Dies ist eine große Belastung für Viele“

Zuvor habe er niemanden direkt aus dieser Region gekannt, sagt Tušek. „Dennoch haben mir zahlreiche Freunde und Verwandte berichtet, wie verstörend die Geräusche und das Gefühl der bebenden Erde waren, welche man noch kilometerweit außerhalb des Erbebengebietes spüren konnte.“

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Das Erdbeben am 29. Dezember in Kroatien war so stark, dass es selbst in Bayern noch zu spüren war.

„Es ist schwer vorstellbar, wie intensiv die Ängste der Menschen vor Ort gewesen sein müssen, über denen ganze Gebäude eingestürzt sind“, sagt Tušek. Nachbeben seien nach wie vor an der Tagesordnung. „Dies ist eine große Belastung für Viele.“

Die Nachbeben erschweren zudem die Aufräumarbeiten. Vor allem in den Städten Petrinja und Sisak und den umliegenden Dörfern sind die Sachschäden besonders groß mit zerstörten Häusern, Kirchen und Krankenhäusern. Ersten Schätzungen zufolge sind circa 70 Prozent aller Gebäude im Erdbebengebiet unbewohnbar.

Hamburg: Hilfe da, wo sie am notwendigsten ist

Die Solidarität zahlreicher freiwilliger Helfer aus ganz Kroatien sei bemerkenswert, so Tušek. Hunderte Menschen aus anderen Regionen des Landes hätten sich auf den Weg in das Erbebengebiet gemacht, um Direkthilfe zu leisten. „Unsere europäischen und internationalen Partner haben ihre Verbundenheit mit den Opfern in Kroatien auf vielfältigste Weise gezeigt.“

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Die Stadt Hamburg unterstützt sie mit Wohnzelten, Hygiene-Einrichtungen und weiteren Hilfsgütern. Am 4. Februar hat sich der Hilfskonvoi auf den Weg gemacht. Inzwischen ist er angekommen. In dieser Woche war dann auch der Rettungswagen der Hamburger Feuerwehr bereit für die Reise.

Die Hilfsgüter wurden inzwischen im Zentrallager des Zivilschutzes der Republik Kroatien unweit des Erbebengebietes entladen. Nun werden sie vom kroatischen Zivilschutz und dem Kroatischen Roten Kreuz vor Ort verteilt – „da wo sie am notwendigsten sind“, sagt Tušek.

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Seit dem Erdbeben stehe er im engen Kontakt mit den Verantwortlichen der Institutionen und Kommunen vor Ort. Auf die solidarische Hilfe aus Hamburg seien die Reaktionen seitens der kroatischen Öffentlichkeit durchweg positiv ausgefallen. „Im Leben ist es immer gut Freunde, wie die Stadt Hamburg, an seiner Seite zu wissen.“

Tschentscher: „Hamburg unterstützt unser europäisches Nachbarland in dieser schwierigen Lage“

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher ließ sich in einer Mitteilung zum Hilfskonvoi mit den Worten zitieren: „Hamburg unterstützt unser europäisches Nachbarland in dieser schwierigen Lage, um vor Ort unmittelbare Hilfe zu ermöglichen. Ich wünsche den Rettungskräften viel Erfolg und hoffe, dass den betroffenen Menschen in Kroatien schnell geholfen werden kann.“

Auf die Frage, was die Menschen im Erdbebengebiet jetzt am meisten brauchen, sagt Tušek: „Am notwendigsten sind immer noch Notunterkünfte. Die meisten Menschen der betroffenen Region leben von der Landwirtschaft. Ihnen ist es nicht möglich, ihren Hof einfach so zu verlassen, um in leeren Hotelunterkünften vorübergehend untergebracht zu werden.“

Wohncontainer seien derzeit leider Mangelware. „In Bezug auf die Sanierung der beschädigten Infrastruktur, vor allem Strom- und Wasserversorgung, kann ich sagen, dass diese provisorisch sofort nach dem Erdbeben instandgesetzt wurde.“

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Zum Wiederaufbau sagt Tušek: „Die Solidarität unserer europäischen Partner wird dabei eine wichtige Rolle spielen.“ (kbm)