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Hamburg: Kehrt Wladimir Klitschko zurück in den Ring? „Fitter denn je“

Hamburg: Kehrt Wladimir Klitschko zurück in den Ring? „Fitter denn je“

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Thomas Pütz aus Hamburg, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer, spricht über einen mögliches Comeback von Wladimir Klitschko. Foto: picture alliance / Christian Charisius/dpa | Uwe Koch/Eibner-Pressefoto

Ganz gebannt saßen seine Fans vor den Bildschirmen oder am Ring, wenn „Dr. Steelhammer“ seine Fäuste schwang. Über viele Jahre konnte Boxer Wladimir Klitschko (45) große Siege im Schwergewicht feiern. Nicht nur Fans aus Hamburg waren begeistert.

Doch im April 2017 endete seine Profi-Karriere mit einer derben Niederlage durch den Engländer Anthony Joshua (32) in Runde 11. Seither wurde es still um den Ukrainer, der lange in Hamburg lebte und noch öfter zu Besuch kommt.

Hamburg: Wird es ein Comeback geben?

Aber in der letzten Zeit verdichten sich die Gerüchte über ein Comeback. Ein schwieriges Unterfangen mit 45 Jahren. Allerdings hat es der US-Champ George Forman, alias „Big George“, im Alter von 45 Jahren und 10 Monaten auch schon vollbracht und wurde erneut Weltmeister.

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Würde Wladimir tatsächlich wieder in den Ring steigen, dann gäbe es ein Box-Spektakel mit höchsten Einschaltquoten. Doch wie realistisch ist ein Comeback des jüngeren Bruders von Box-Champ Vitali Klitschko, den als Bürgermeister von Kiew gerade ganz andere Probleme plagen?

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Das ist Wladimir Klitschko:

  • Er wurde im März 1976 in der Ukraine geboren
  • Sein Vater war Offizier der ukrainischen Luftstreitkräfte.
  • Sein älterer Bruder ist Vitali Klitschko, Ex-Box-Champ und Bürgermeister von Kiew.
  • Wladimir begann seine Box-Karriere mit 14 Jahren.
  • 1996 wurde er Profi-Boxer.
  • Promoter Klaus-Peter Kohl entdeckte ihn und holte ihn nach Hamburg in seinen Boxstall.
  • Wladimir bestritt 69 Kämpfe, davon 64 Siege u. 5 Niederlagen.
  • Von 1996 bis 1998 war er mit Alexandra Klitschko verheiratet.
  • Von 2010 bis 2011 und von 2013 bis 2018 war er mit der US-Schauspielerin Hayden Panettiere liiert.
  • 2014 kam die gemeinsame Tochter zur Welt.

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Hamburg: Ein Kampf noch in diesem Jahr?

MOIN.DE fragte einen, der es wissen muss: Thomas Pütz aus Hamburg, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer. Er ist eng mit Klitschko befreundet und begleitete ihn jahrelang bei dessen Kämpfen.

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Thomas Pütz: „Wladimir ist zwar 45, aber biologisch ist er gerade mal 30. Er ist weiterhin permanent im Training. Ich habe ihn kürzlich getroffen, er ist fitter denn je. Nach meiner Einschätzung hat er hervorragende Chancen. Ich denke, dass er es selbst noch einmal wissen will. Der große Kitzel besteht für ihn darin, der älteste Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten zu werden.“

MOIN.DE: Hat er wirklich das Zeug dazu?

Absolut, denn er ist nicht nur super trainiert, sondern auch mental unglaublich stark. Es wurmt ihn sicherlich, wie er gegen Anthony Joshua seine Karriere beenden musste. Und es reizt ihn, den Rekord von George Foreman zu brechen.

Wie hoch wäre dann wohl seine Börse?

Wenn er es tatsächlich machen sollte, dann wäre das Geld die geringste Motivation. Dann hätte er schon längst den Rückkampf gegen Joshua machen können. Er hatte ein Angebot von 60 Millionen englische Pfund (72,3 Millionen Euro). Das hatte er abgelehnt. Denn es geht ihm nicht ums Geld. Das ist ihm völlig egal. Ich gehe sogar so weit, zu sagen, Wladimir würde auch für einen Euro kämpfen, wenn es für ihn sportlich Sinn macht.

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Im Ernst? So tickt Wladimir?

Ja, denn er ist jemand, der sein ganzes Leben lang schon die Herausforderung sucht. Er hat ein Riesenboxerherz. Ich schätze ihn so ein, dass es ihn wurmt, wie er seine Karriere beim Kampf gegen Joshua beendet hatte. Dieses Endgültige ärgert ihn. Es juckt ihn jeden Tag erneut, wieder in den Ring zurückzukehren.

Würde Anthony Joshua zur Disposition stehen?

Die Schwergewichtsklasse ist gerade sehr interessant. Da wäre nicht nur Joshua. Der hat allerdings zurzeit gar keinen Titel inne. Denn es müsste schon um einen Titelkampf gehen. Es gäbe noch den Briten Tyson Fury. Der würde ihn sicherlich noch mehr reizen, weil er zur Zeit der unangefochtene Schwergewichtsweltmeister ist. Den würde ich favorisieren. Den Ukrainer Oleksandr Ussyk schließe ich eher aus.

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Aber gegen Fury oder Joshua würde Klitschko ja nicht als Favorit in den Ring steigen.

Nein, ganz im Gegenteil. Aber er hat trotzdem durchaus eine reelle Chance, einen von den beiden zu besiegen und tatsächlich wieder Weltmeister zu werden.

Wann wäre denn der Kampf?

Wenn er tatsächlich stattfindet, dann auf jeden Fall in diesem Jahr.