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Aida und „Mein Schiff“: Bitteres Ranking! Hier sieht’s düster aus – nicht nur für Kreuzfahrer

Die Kreuzfahrt-Riesen Aida und TUI Cruises mit der „Mein Schiff“-Flotte bekommen kein gutes Zeugnis ausgestellt. Das wird Fans nicht gefallen

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Kreuzfahrten: Diese Ziele sind besonders beliebt

Für viele Urlauber sind Kreuzfahrten die perfekte Art zu Reisen. Laut einer "Statista"-Umfrage ist unter deutschen Urlaubern die Karibik ein sehr beliebtes Reiseziel.

Viele Kreuzfahrtbegeisterte entscheiden sich für eine Reise mit Aida oder „Mein Schiff“. Sie bemühen sich, mit den neuen Schiffen zu fahren und ihren Urlaub mit gutem Gewissen zu genießen, da diese als klimaneutral gelten sollten.

Doch laut einem neuen Ranking ist der Urlaub auf hoher See, selbst bei Aida und „Mein Schiff“, noch weit davon entfernt, als klimafreundlich eingestuft zu werden. Und das ist nicht alles.

Aida und „Mein Schiff“: Bitteres Ranking wird vielen Kreuzfahrern nicht gefallen

Steigende Treibhausgasemissionen und starke Luftverschmutzung sind weiterhin die größten Probleme der Kreuzfahrtbranche. Das zeigt das diesjährige Kreuzfahrtranking, das der NABU am 28. Juni in Hamburg vorgestellt hat. Es gibt aber erste Ankündigungen, die einen klimafreundlichen Betrieb versprechen. Mit 9 von 14 möglichen Punkten im Ranking sind jedoch selbst die Spitzenreiter Hurtigruten und Havila aus Norwegen noch deutlich von einer Kreuzfahrt mit gutem Gewissen entfernt.

Positiv zu erwähnen ist, dass sich kein Unternehmen mehr herausnimmt, keine Maßnahmen zur Emissionsminderung zu ergreifen – das Mittelfeld des Rankings rückt zusammen. Zwischen den Firmen, aber auch innerhalb der Flotten der Unternehmen gibt es aber weiterhin große Unterschiede. Insbesondere viele Bestandsschiffe werden kaum sauberer. Dies gilt leider auch für die deutschen Marken wie Aida und Tui.

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Verbesserungen werden fast nur auf neuen Schiffen umgesetzt. Die dortigen Innovationen sichern Aida aber den Spitzenplatz unter den Reedereien mit großen Schiffen. Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer, sagt: „Es wirkt aus der Zeit gefallen, dass die Mehrzahl der großen Schiffe weiterhin mit dem besonders giftigen, aber billigen Schweröl unterwegs ist. Die Branche muss endlich den Ausstieg vollziehen. Das fordern auch über 20.000 Menschen, die unseren Aufruf zum Verzicht auf Schweröl unterzeichnet haben. Aus Profitgründen Mensch und Natur weiter den Gefahren durch diesen giftigen Treibstoff auszusetzen, passt nicht zum sauberen Image, das die Firmen für sich beanspruchen.“

Anbieter kleinerer Kreuzfahrtschiffe werden zu Vorreitern bei Klima- und Umweltschutz. Neben technischen Lösungen ist hier insbesondere eine ambitionierte und gleichzeitig klare politische Regulierung in Norwegen verantwortlich. Dort wurde durch strenge Vorgaben ein Innovationsschub ausgelöst, dessen Resultat schon bald klimaneutrale Kreuzfahrten sein könnten.

Landstrom, Batterien und e-Fuels auf Basis von grünem Wasserstoff werden auch anderorts die Grundlage dafür bilden. Die kürzlich im Zuge des EU-Green Deals verabschiedeten Vorgaben setzen hierfür einen guten Rahmen für die gesamte Schifffahrt. Für Kreuzfahrtschiffe bietet insbesondere grünes Methanol eine Möglichkeit zum klimaneutralen Betrieb.

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Tui Cruises und Norwegian Cruise sind auf einem guten Weg

Tui Cruises und Norwegian Cruise Lines haben Schiffe bestellt, die auf diese Möglichkeit setzen. Sönke Diesener, NABU-Schifffahrtsexperte: „Es ist sehr zu begrüßen, dass die ersten endlich einen Weg Richtung Klimaneutralität gefunden haben. Nun muss das Tempo anziehen und viele Nachahmer finden. Um ihren Anteil zum Erreichen der Pariser Klimaziele zu leisten, muss die Branche aber schon kurzfristig die Emissionen drastisch senken. Tatsächlich steigen diese aber weiter an. Besonders besorgniserregend ist der starke Anstieg der Methanemissionen durch die LNG-Nutzung. Diese sind über 80mal klimaschädlicher als CO2. Wer hier von einer Brückentechnologie spricht, der verschließt die Augen vor den vielfältigen Problemen von LNG, vor naturschädlichem Fracking und dem Klima-Killer Methan.“

Sowohl die Investitionen der Reedereien als auch die politischen Vorgaben sollten klar auf Kurs Klimaneutralität ausgerichtet werden. Dabei darf aber nicht auf klimaschädliche Ersatz-Kraftstoffe gesetzt werden. Neben LNG, sind auch Bio-Kraftstoffe nicht zielführend. Sie dürfen höchstens in lokalen Ausnahmefällen eine Nischenlösung bleiben. Zudem muss sichergestellt sein, dass es sich ausschließlich um Abfallprodukte handelt und kein Palmöl oder andere Produkte von unseren Feldern in den Tanks der Schiffe landen. Zumindest in einigen Häfen, in denen die Schiffe immerhin 40 Prozent der Zeit liegen, steht mit den Landstromanschlüssen endlich eine klima- und umweltfreundliche Energieversorgung bereit.


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Die beschlossenen Vorgaben der EU zur Nutzung von Landstrom sind höchst begrüßenswert. Die Kreuzfahrtbranche und deutsche Häfen nehmen hier eine positive Vorreiterrolle ein. Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg: „Nun kommt es darauf an, diese Angebote auch zu nutzen, um Anwohnerinnen und Anwohner vor der Luftverschmutzung zu schützen und die Treibhausgasemissionen zu senken. Wir begrüßen die neuen Anlagen in Hamburg, Rostock und Kiel. Jetzt gibt es keine Entschuldigung mehr für die, die ihre Maschinen im Hafen weiterlaufen lassen. Diesen Schiffen muss die Einfahrt verwehrt werden.“