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Ostsee: Sie sorgen für Ärger an der Küste – und das jeden Montag

Ostsee: Sie sorgen für Ärger an der Küste – und das jeden Montag

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In Stralsund sowie an anderen Küstenorten der Ostsee gibt es jeden Montag Ärger mit uneinsichtigen Bürgern (Symbolbild). Foto: imago images/Karina Hessland

Es klingt eigentlich ganz harmlos: In Stralsund und an anderen Orten an der Ostsee kommen zum Anfang der Woche sogenannte „Montagsspaziergänger“ zusammen.

Doch es handelt sich viel weniger um corona-konforme Spaziergänge als viel mehr um Protestmärsche. Das sorgt für Ärger mit der Polizei an der Ostsee.

Ostsee: Versammlungen müssen angemeldet werden

In der Landesverordnung von Mecklenburg-Vorpommern heißt es, Versammlungen bis zu 100 Personen sind erlaubt, wenn diese vorher angemeldet werden und ein Hygiene-Konzept vorgelegt wird.

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Lange hielten sich die Montagsspaziergänger auch daran und meldeten ihre Treffen an, bei denen sie gegen die derzeit geltenden Freiheits-Einschränkungen demonstrieren.

Doch mittlerweile ist das nicht mehr der Fall, wie ein Sprecher der Polizei zu MOIN.DE sagt. „Sie haben keine Lust mehr auf Auflagen.“ Die Konsequenz: es werden regelmäßig Platzverweise erteilt und Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

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Mittlerweile treffen sich zwar nur noch zehn bis 15 Menschen zu den Spaziergängen, doch das Aufkommen sei laut des Sprechers auch schon höher gewesen.

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das zweitgrößte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Ostsee: Puppe im Rollstuhl

Mal würden sich die Teilnehmer an Abstands- und Hygieneregeln halten, mal nicht. Es gebe Diskussionen, aber keinen Widerstand.

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Die Montagsspaziergänger hätten laut des Sprechers grundsätzlich eine „andere Rechtsauffassung“ und würden es verneinen, dass sie eine Versammlung abhalten.

So auch am Montag vor einer Woche, als sich die Spaziergänger gegen 19 Uhr auf dem Alten Markt in Stralsund trafen. Sie versammelten sich um einen Rollstuhl, in dem eine Puppe saß, und zündeten eine Kerze an.

Polizei und Mitarbeiter einer Versammlungsbehörde werteten das Ganze als unerlaubte Versammlung, leiteten Ordnungswidrigkeitenverfahren ein und es gab neun Platzverweise.

Ostsee: Aufruf über Messenger

Am letzten Montag waren es dann laut Polizei 15 Personen, die Puppe im Rollstuhl trug eine Atemschutzmaske. Eine Anmeldung gab es nicht.

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Und so stellte die Polizei erneut die Identitäten fest und erteilte Platzverweise, „da ohne Einhaltung der entsprechenden Hygienemaßnahmen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung“ bestand.

Außerdem wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet, da im Vorfeld „über einen Instant-Messenger-Dienst“ zur Teilnahme aufgerufen wurde.

Ostsee: Kontroversen in Sozialen Netzwerken

In Sozialen Netzwerken sorgen die Spaziergänge immer wieder für harte und emotionale Kontroversen, weil sie den Graben zwischen Maßnahmen-Befürwortern und Gegnern aufzeigen.

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So ziehen die Menschen teilweise völlig überzogene und abstruse Vergleiche mit dem 3. Reich oder fordern mehr Widerstand, andere mahnen eindringlich, dass die Maßnahmen helfen, die Pandemie einzudämmen, um das alte Leben zurückzukriegen. (rg)