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„Rote Rosen”: Geht alles den Bach runter? So soll die Reihe gerettet werden

„Rote Rosen”: Geht alles den Bach runter? So soll die Reihe gerettet werden

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© picture alliance/dpa

„Rote Rosen“: Das ist die beliebte Telenovela im Ersten

Rote Rosen ist eine der am längsten laufenden Telenovelas im deutschen Fernsehen.

Sensibel, romantisch, dynamisch, dramatisch, kriminell, intrigant und humorvoll. Das Alles sollen die Geschichten der Telenovela „Rote Rosen“ nach Ziel der Produktionsfirma sein. Fans der Reihe bedienen sich aktuell ganz anderer Adjektive: „Langweilig“, „nervig“ oder gar „schrecklich“ sollen die Plots und Figuren aus dem Dornengarten von Lüneburg mittlerweile sein. Der Kontrast ist also stark.

Es ist noch nicht lange her, das etliche Enttäuschte sogar ankündigten, „Rote Rosen“ den Rücken zu kehren (wir berichteten). Das scheint angekommen zu sein: Die Produzenten wollen jetzt offenbar gegensteuern – mit einer vielsagenden Maßnahme.

Rote Rosen“: Hier hängen die Köpfe

Der Teil der Fans, der sich aktuell von der beliebten Telenovela abwendet, wird immer größer. Ein regelrechter Aufschrei geht durch die Reihen der (einstigen) Liebhaber der Daily-Soap. Im Kreuzfeuer stehen dabei regelmäßig die Autoren der Reihe.

Bei der Kritik aus Zuschauer-Kreisen geht es mittlerweile oft nur noch darum, ob „Rote Rosen“ überhaupt noch erträglich ist oder nicht.

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Das ist „Rote Rosen“:

  • „Rote Rosen“ ist eine deutsche TV-Serie, die in Lüneburg spielt
  • Als erste deutsche Telenovela stehen bei „Rote Rosen“ Frauen mittleren Alters im Mittelpunkt
  • Seit 2006 wird „Rote Rosen“ außer an Feiertagen montags bis freitags in der ARD ausgestrahlt
  • Aktuell wird die 19. Staffel von „Rote Rosen“ ausgestrahlt, dabei war die Produktion zunächst auf 100 Folgen begrenzt

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Beschränkte sich der Unmut in der Vergangenheit auf vergleichsweise harmlose Kritik an Details, wie sie wohl um jede Serie mit breiter Zuschauerschaft stattfinden, hat sich der Wind merklich gedreht – der Kern der Serie ist bedroht.

Rote Rosen“ auf Talfahrt

Wäre „Rote Rosen“ tatsächlich ein Garten, wären die Darsteller blühende Blumen, die zu jeder Jahreszeit neu zu überraschen verstehen. Wasser und Sonne liefern Zuschauer, Kameraleute, Toningenieure und so weiter. Wachsen können fesselnde Geschichten aber erst auf gutem Boden.

+++ „Nord bei Nordwest“: Entscheidung gefallen! Zuschauer werden dankbar sein +++

An dieser Stelle stehen die Autoren, an denen nur wenige Fans ein gutes Blatt lassen. Denn aus deren Feder stammen die vielen „schrecklichen“ und „nervigen“ Plots rund um Tina, Anke und Florian.

Albern ausgelassen herum: Die Darsteller Tim Olrik Stöneberg als Bernd Schmidt (l.) und Theresa Hübchen als Sandra Reichard (r.).
Albern ausgelassen herum: Die Darsteller Tim Olrik Stöneberg als Bernd Schmidt (l.) und Theresa Hübchen als Sandra Reichard (r.).
Foto: picture alliance/dpa | Georg Wendt

Die Studio Hamburg Serienwerft geht nun einen bemerkenswerten Schritt – und sucht neue Autorinnen und Autoren. „Frische Ideen“ will die Produktionsgesellschaft sehen, und exklusiv zehn Plätze in einem „Autorenworkshop“ vergeben, wie „dwdl.de“ mitteilt.

Rote Rosen“: Große Pläne für den Neuanfang

Fast schon verzweifelt wirkt die Anzeige angesichts der rauen Stimmung in Fan-Kreisen. Starten soll der Kurs am 13. Juni und über vier Tage neue Talente fördern. Es scheint fast so, als hätten die Macher von „Rote Rosen“ selbst bemerkt, dass ihrem Pflänzchen die Puste ausgeht.

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Ob der Workshop und dessen Ergebnisse die heißersehnte Wende bringen, vermag noch niemand zu sagen. Doch das Studio Hamburg handelt. Den Rotstift im Rosengarten könnten die Neuzugänge im Autoren-Team dann wohl auch ansetzen. Denn schon die Bewerbungsaufgabe ist reichlich offen gestaltet: „Wie geht es für Amelie, nachdem sie all ihr Vermögen verloren hat, weiter?“ heißt es laut „dwdl.de“.

Wie es mit „Rote Rosen“ als Telenovela weitergeht, steht wohl bald auf einem ganz anderen Blatt. (wip)