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Schleswig-Holstein: Alkohol-Alarm bei Minderjährigen – diese besorgniserregende Zahl alarmiert Experten

Schleswig-Holstein: Alkohol-Alarm bei Minderjährigen – diese besorgniserregende Zahl alarmiert Experten

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Die Zahl der jugendlichen Rauschtrinker unter 15 Jahren hat in Schleswig-Holstein zugenommen. Foto: imago images / photothek

3.568 Personen mussten in Schleswig-Holstein im Jahr 2018 stationär behandelt werden – wegen einer akuten Alkoholvergiftung. Darunter waren 493 Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren, also rund jeder Siebte, wie die Landesvertretung der Barmer mitteilt.

Im Vorjahr waren 3.581 Patienten in Schleswig-Holstein mit einer akuten Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt worden, also ähnlich viele, wie die Landesvertretung der Krankenkasse mitteilt. Eine Sache bereitet Experten jedoch Sorge.

Schleswig-Holstein: Mehr Rauschtrinker unter 15 Jahren

„Besorgniserregend ist, dass der Anteil jugendlicher Rauschtrinker unter 15 Jahren, die mit einer akuten Alkoholvergiftung ins Krankenhaus kommen, gegenüber dem Vorjahr um 45 Prozent gestiegen ist“, wird Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein, zitiert.

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Während im Jahr 2018 insgesamt 109 Jugendliche unter 15 Jahren mit einer akuten Alkoholvergiftung stationär in einem Krankenhaus behandelt wurden, waren es im Vorjahr noch 75 gewesen

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Das ist Schleswig-Holstein:

  • Schleswig-Holstein ist Deutschlands nördlichstes Bundesland
  • Die Landeshauptstadt Kiel ist mit rund 247.000 Einwohnern auch die größte Stadt in Schleswig-Holstein
  • Fehmarn ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins und die größte des Bundeslandes
  • Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland gehört zu Schleswig-Holstein

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„Angesichts dieser Entwicklung ist es mehr als wünschenswert, wenn die vielseitigen Präventionsbemühungen Früchte tragen würden“, so Hillebrandt weiter. Dies könnten aber erst die folgenden Jahre zeigen.

Schleswig-Holstein: Gespräche bereits im Krankenhaus

Als Beispiel wird in der Mitteilung das Projekt „Halt“ erwähnt, kurz für „Hart am Limit“ erwähnt. Es wird von den Krankenkassen finanziert und von der Landesstelle für Suchtfragen in Schleswig-Holstein organisiert.

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Das Konzept: Minderjährige Jugendliche werden nach einer Alkoholvergiftung von Beratern der lokalen Suchtberatungsstellen bereits im Krankenhaus aufgesucht. Dort findet ein erstes Gespräch mit Eltern statt und es werden anschließend weitere Hilfsangebote unterbreitet.

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Weitere News aus Schleswig-Holstein:

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Auf kommunaler Ebene sollen Aufklärungskampagnen für einen verantwortungsbewussteren Umgang mit Alkohol hinwirken. (kbm)