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Sylt: Einheimische bricht DESHALB in Tränen aus! „Es belastet einen“

Sylt: Einheimische bricht DESHALB in Tränen aus! „Es belastet einen“

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© IMAGO / localpic & Screenshot NDR

Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Mit den weißen Stränden, den typischen Reetdachhäusern und Dünen ist Sylt für viele das Urlaubsparadies Nummer eins in der Nordsee. Mehr als 4,8 Millionen touristische Übernachtungen zählte die Insel im Jahr 2019.

Was viele dabei vergessen: Sylt ist auch das Zuhause von knapp 18.000 Menschen, die hier leben und arbeiten. Doch der Platz wird immer enger. Zweitwohnsitze und Ferienwohnungen entreißen den Syltern ihre Insel. So auch einer jungen Bewohnerin und ihrer Familie, die kaum noch Hoffnung haben.

Sylt: Kaum noch Platz für die Einheimischen

Die NDR-Nordstory hat sich in der Reportage „Wohin mit den Syltern?“ mit dem wachsenden Problem beschäftigt. Es geht um Obdachlosigkeit, Bauvorhaben und die Arbeit von Hebammen und dem einzigen Bestatter auf der Insel.

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Das ist Sylt:

  • Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
  • Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
  • Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
  • Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
  • Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
  • Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
  • Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen

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„Die Wohnsituationen sind schon oftmals sehr eingeschränkt. Es sind manchmal sogar Einraumappartments, in denen zu dritt gewohnt wird“, erzählt Hebamme Anke Bertram.

„Für jedes Kind ein eigenes Zimmer“, wünscht sich die junge Sylterin Sabrina, die von Anke Bertram nach der Geburt ihres dritten Kindes begleitet wird. „Und halt irgendwie ein bisschen Grün.“

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Die Inselbewohnerin, die wie ihr Mann auf Sylt geboren wurde, träumt von einem eigenen Haus oder einer Hälfte mit Garten für ihre Kinder. Einen Wunsch, den sie sich auf Sylt wohl nicht erfüllen kann. „Das ist hier auf der Insel einfach nicht machbar“, weiß sie.

„Ich suche auch auf dem Festland, das weiß mein Mann auch. Und wenn da irgendwas Passendes ist, dann sind wir halt auch weg“, berichtet Sabrina. Doch der Gedanke an einen Umzug auf das Festland, weit weg von Familie, Freunden und ihrer Heimatinsel lässt die junge Mutter in Tränen ausbrechen. „Es belastet einen, wenn man hier wegziehen müsste“, erzählt sie.

Sylt: Zweitwohnungsbesitzer strömen auf die Insel

Einer, der sich dem Problem annimmt, ist Marcus Kopplin. Der Chef des Kommunalen Liegenschaftsmanagements (KLM) muss in seiner Position im Auftrag der Gemeinde Sylt Dauerwohnraum für die Insulaner schaffen. Ein schwieriges Unterfangen, denn zahlreiche Investoren drängen immer weiter auf die Insel.

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Auch Erbschaften von Häusern, die dann verkauft werden, sorgen für Probleme. Denn die hohen Verkaufspreise können oft nur Zweitwohnungsbesitzer von außerhalb abrufen. Sylter gehen dabei meist leer aus. „Aufgrund der Finanzmarktkrise ist relativ viel Geld auf dem Markt und da es wenig Renditen in anderen Anlagenformen gibt, investieren viele Menschen in Immobilien, auch hier auf der Insel. Sylt geht immer“, berichtet Kopplin.

Um dem entgegenzuwirken, wurden beispielsweise in Westerland Wohnungen errichtet, die ausschließlich Syltern vorbehalten sind. In die Räumlichkeiten darf nur ziehen, wer mehr als zwei Jahre auf der Insel lebt oder einen unbefristeten Arbeitsvertrag vorlegen kann.

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Die ganze Nordstory kannst du >> hier in der NDR-Mediathek nachschauen. (mik)