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Hamburg: Gesundheitsämter sind am Ende! Omikron bringt den Kollaps

Hamburg: Gesundheitsämter sind am Ende! Omikron bringt den Kollaps

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Gesundheitsämter und Test-Station haben in Hamburg alle Hände voll zu tun. Foto: picture alliance/dpa

Die Corona-Lage in Hamburg ist dramatisch. Täglich erreichen die Fallzahlen neue Höchststände. Am Donnerstag allein meldete die Sozialbehörde 3764 Neuinfektionen. Die Inzidenz – vor einer Woche noch bei 533,1 schnellte auf 801,8. Einen noch nie gekannten Höchstwert.

Doch Omikron ist schneller als die Gesundheitsämter in Hamburg. Kaum noch kommen die Beamten hinterher. Allein die aktuellen Fälle zu erfassen, stellt laut Behördensprecher Marvin Helfrich „eine große Herausforderung dar“.

Hamburg: Höhere Zahlen als angegeben

„Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der tatsächlichen Fälle und damit auch die tatsächliche Inzidenz höher sind als angegeben“, heißt es deshalb auch auf der Internetseite der Hansestadt. Die hohen Fallzahlen führen zu einer verspäteten Meldung der Befunde aus den Laboren.

Dementsprechend kommen viele Daten auch bei den Ämtern erst mit Verzögerung an. Bis Infizierte benachrichtigt werden, kann es dementsprechend länger dauern. „Wir streben einen möglichst zeitnahen Kontakt an“, sagt Helfrich auf Nachfrage von MOIN.DE.

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Trotz aller Bemühungen laufen die Gesundheitsämter am Limit. Die neue Virusvariante greift schlicht zu schnell um sich. Die Kontaktnachverfolgung läuft auf Sparflamme.

Hamburg von Omikron dominiert

„Wir gehen aufgrund laufender Untersuchungen und Hochrechnungen davon aus, dass derzeit rund 90 Prozent des Infektionsgeschehens in Hamburg auf diese Variante zurückzuführen sind“, erklärte des Behördensprecher vor einigen Tagen der Deutschen Presse-Agentur.

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

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Deshalb benötige man auf den Ämtern momentan alle Ressourcen, um infizierte Personen zu benachrichtigen. „Infizierte werden benachrichtigt, Kontaktnachverfolgung ist – unabhängig von den derzeitigen Fallzahlen – reduziert“, so Helfrich zu MOIN.DE.

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Oft werden die Kontakte nur noch in besonderen Fällen nachverfolgt. Da Omikron inzwischen klar dominiert, gibt es auch keine gesonderten Maßnahmen mehr für Infizierte. Auf den Laborbefunden werden die Varianten mittlerweile auch seltener aufgeführt.

Auch bundesweit stiegen die Corona-Fallzahlen auf einen Rekordstand von 81.417. Erst am Mittwoch waren von den Gesundheitsämtern erstmals mehr als 80.000 Fälle binnen 24 Stunden gemeldet worden.

Neue Quarantäne-Regeln für Hamburg kommen

Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) demnach 80.430 Fälle in 24 Stunden. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI auf Basis einer anderen Berechnungsgrundlage mit 407,5 für ganz Deutschland mit 407,5 und für Hamburg mit 568,9 an.

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Am Wochenende sorgten die neuen, verkürzten Quarantäne-Regelungen teilweise für Verwirrung. Zwar sind diese vergangenen Freitag beschlossen worden, ab wann genau sie umgesetzt werden soll, blieb jedoch zunächst offen.

Deshalb wies die Stadt Hamburg auf der Internetseite explizit daraufhin hin: „Neue Quarantäneregeln noch nicht gültig.“ Am Freitag ist jedoch mit einem Beschluss des Bundesrates zu rechnen. „In der Folge werden wir die rechtlichen Regelungen anpassen“, kündigt Helfrich an.

Maskenpflicht im ÖPNV Hamburg wird verschärft

Als weitere Maßnahme im Kampf gegen das Virus hat der Senat angekündigt, demnächst wieder eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken im öffentlichen Nahverkehr einzuführen (Hier alle Infos). Ob das jedoch helfen wird, die Lage in den Griff zu bekommen, ist zweifelhaft.

Der Behördensprecher prognostiziert für Hamburg ganz klar: „Auch in den kommenden Wochen ist mit einem hohen Infektionsgeschehen zu rechnen.“